Gebäudekühlung im europäischen Wohnungsbau

In den Städten Europas sind Wohngebäude auf die steigenden Sommertemperaturen nicht vorbereitet. Überhitzung wird zusehends als ein Problem wahrgenommen, welchem entweder architektonisch oder technisch begegnet werden kann. Vergleichbar mit Entwicklungen in tropischen Gebieten werden in den kommenden Jahren wohl auch die Wohngebäude Zentraleuropas vermehrt mit mechanischen Kühlinfrastrukturen ausgestattet. Diese voraussehbare Entwicklung verläuft konträr zum Gebot der Stunde, den Energieverbrauch im Gebäudesektor massiv zu senken. Im Rahmen dieses Vortrags soll die wachsende Nachfrage nach gebäudekühlenden Massnahmen im europäischen Wohnungsbau zum Anlass genommen werden, um über die konzeptionelle Verknüpfung von Aussen- und Innenraumklima in Städten nachzudenken. Das architektonische Paradigma, das den Sommer als ein thermisches Problem des Aussenraumes begreift, den Winter hingegen als ein Problem des Innenraumes, verliert zusehends seine Gültigkeit.