“Die Stunde der schnellen Architektur hat geschlagen”

Epidemiologie und Stadtplanung haben eine gemeinsame Geschichte und auch Zukunft, schreibt Sascha Roesler in der "NZZ" und schlägt den Bogen über die städtebaulichen Entwicklungen durch Pest, Cholera, Tuberkulose oder auch Malaria. Die Ausbreitung des Coronavirus nimmt erneut Architektur und Stadtplanung in die Pflicht, sich mit der Hygiene in den Städten Europas auseinanderzusetzen. Die Ansätze von "Smart City" und "Living Lab" führen die Debatte an und werden künftig die Planungsstruktur Europas beeinflussen. Insbesondere das Stadtverständnis als Laboratorium (Living Lab) überzeugt Roesler durch die "Bottom-up-Methode". Er fordert einen urbanen Experimentalismus: "Architektinnen und Stadtplaner sind prädestiniert, diese Beobachtungsfunktion für die Gesellschaft zu übernehmen und aus den neuen Erkenntnissen Schlüsse für die Planung und Gestaltung der Städte zu ziehen."